Kollegiaten

Christoph Ammer-Herrmenau

Christoph Ammer-Herrmenau beendete 2018 sein Studium an der Universität Jena und ist seit 2018 als Assistenzarzt und seit 2019 als wissenschaftliche Mitarbeiter in der Gastroenterologie, gastrointestinalen Onkologie und Endokrinologie in Göttingen tätig. Er befindet sich in der Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin.

Sein wissenschaftliches Interesse gilt der Infektiologie, Mikrobiomforschung und gastrointestinalen Onkologie. Während der letzten Jahre gab es zunehmend Evidenz für eine tumorprogressionsfördernde Wirkung des Mikrobioms in verschiedenen Entitäten. Neuere Daten haben zudem gezeigt, dass auch das Ansprechen auf Chemotherapie durch das Mikrobiom entscheidend beeinflusst werden kann. In der Abteilung des Kollegiaten gibt es einen großen Forschungsschwerpunkt, der sich mit dem Pankreaskarzinom befasst. Dieses ist einer der aggressivsten soliden Tumore.

Kürzlich haben erste Studien gezeigt, dass die spezifische Zusammensetzung des tumoralen Mikrobioms auch beim Pankreaskarzinom den Verlauf der Erkrankung und auch das Tumor-Immunsystem entscheidend beeinflussen kann. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes möchte Christoph Ammer-Herrmenau mittels 16S rRNA- und Whole-Genome-Sequenzierung (Oxford Nanopore Technology) das pankreatische und orointestinale Mikrobiom charakterisieren und mit klinischen und molekularen Daten korrelieren, um mögliche prognostische oder therapeutisch relevante Subgruppen zu identifizieren. Weiterhin sollen in präklinischen Analysen in einem syngenen, orthotopen Pankreaskarzinommodel der Einfluss des humanen Mikrobioms auf die Progression und das Therapieansprechen nach fäkalem Mikrobiom Transfer untersucht werden.

 

Maximilian Euler beendete 2015 sein Studium an der Universität Greifswald und ist seit 2019 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzarzt in der Klinik für Anästhesiologie an der Universitätsmedizin Göttingen tätig. Er befindet sich in der Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie.

Sein wissenschaftliches Interesse gilt neuen Möglichkeiten zur Diagnostik der Sepsis, welche eine häufige Erkrankung in der Intensivmedizin darstellt. Insbesondere im Rahmen der schweren Verlaufsform – dem septischen Schock – sterben trotz intensivmedizinischer Therapie bis zu 50 % aller Patienten. Die frühzeitige Diagnose und der schnelle Beginn einer adäquaten Therapie sind von prognostischer Relevanz. Problematisch hierbei gestaltet sich im klinischen Alltag die Unterscheidung einer Sepsis von einer Inflammation als Folge anderer Erkrankungen nicht infektiöser Ursachen, als auch die zeitliche Latenz von 24-48 Stunden zum Erregernachweis anhand von Blutkulturen.

Ein neuer Ansatz zur Identifizierung von Krankheitserregern macht sich das Auftreten flüchtiger Metabolite als Stoffwechselprodukt von Bakterien und Pilzen zu Nutze. Mittels gasanalytischer Verfahren wie der Ionenmobilitätsspektrometrie können diese als VOCs (volatile organic compounds) bezeichneten Metabolite, detektiert und quantifiziert werden. Bisher unklar ist jedoch, welche Rolle die immunologische Host-Response des Wirtsorganismus auf eine Infektion im Rahmen der Atemgasanalytik spielt.

Im Rahmen des Projekts sollen mithilfe eines Verfahrens zur Atemgasanalyse (Gaschromatographie-Ionenmobilitätsspektrometer) Erkenntnisse über atemgasanalytische Muster einer mikrobiellen Sepsis und einer nicht-infektiösen Inflammation des Wirtsorganismus im standardisierten Tierversuch gewonnen werden. Darüber hinaus sollen mögliche Unterschiede zwischen den atemgasanalytischen Metabolitmustern einer bakteriellen und einer mykotischen Sepsis untersucht werden.

Stefanie Glaubitz beendete 2016 ihr Studium an der Medizinischen Hochschule Hannover und ist seit 2017 als Assistenzärztin in der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen tätig.

Ihr wissenschaftliches Interesse gilt der Diagnostik und der Klassifizierung von Myositiden (Dermatomyositis, Polymyositis, Overlap-Syndrom, nekrotisierende Myositis und insbesondere Antisynthetase Syndrom). Patienten mit einer Myositis weisen häufig einen langen Weg der Diagnosefindung auf. Die bisherigen diagnostischen Verfahren können eine genaue Zuordnung zwischen den Subgruppen oftmals nur sehr ungenau treffen und der Verlauf der Erkrankung, sowie das Maß an weiteren Organmanifestationen sind nicht vorhersagbar. Bislang wird der Verlauf der Erkrankungen unter anderem anhand der Myositis-Autoantikörper eingeschätzt. Einen Biomarker, der die Subgruppe und das Therapieansprechen anzeigt, gibt es derzeit nicht.

Im Rahmen des Projektes soll das microRNA-Profil des Muskels, des Plasmas und des Sputums von neudiagnostizierten Myositispatienten auf ihr microRNA-Profil untersucht und geprüft werden, ob die Subgruppe, die Erkrankungsprogredienz, das Therapieansprechen und die Organbeteiligung damit vorausgesagt werden können.

Zusammen mit der Arbeitsgruppe „Immunbiologie des Muskels“ unter der Leitung von Herrn Prof. Schmidt und Arbeitsgruppe um Herrn Prof. Fischer wird dieses Projekt durchgeführt.